Der Schwerpunkt der psychotherapeutischen Arbeit in der stationären
psychosomatischen Rehabilitation liegt auf gruppentherapeutischen
Ansätzen. Neben aufdeckend und problemlösungsorientierten
interaktionellen Gruppen-angeboten bieten wir auch indikationsgeleitete
Angebote (Depressions-, Schmerz-, Angstbewältigungsgruppen). Speziell
für Patienten mit Traumatisierungen und/oder sehr hohem
Belastungserleben bieten ein Gruppenangebot an, das stabilisierend
(Verbesserung der Fähigkeit zur Selbst- beruhigung, Begrenzen von
wiederholt aufdrängenden Erinnerungen etc.) ausgerichtet ist.
Unser Behandlungsangebot ist geeignet für eine Vielzahl von psychischen Erkrankungen, affektive Störungen, Somatisierungsstörungen, Erschöpfungssyndrome, akute Belastungsreaktionen und Traumafolgestörungen sowie Schmerzstörungen. Nähere Ausführungen hierzu sind im medizinischen Konzept der Psychosomatischen Abteilung gemacht. Durch den engen Austausch mit den anderen Abteilungen ist die fachspezifische Kompetenz der orthopädischen und internistischen Abteilungen auch im psychosomatischem Behandlungssetting gewährleistet.
Eine enge Verzahnung von medizinischen und beruflichen
Rehabilitationsmaßnahmen ist vor dem Hintergrund der sich wandelnden
Arbeits- und Berufswelt eine notwendige Weiterentwicklung des
rehabilitativen Versorgungssystems in der BRD. Arbeits- und
berufsbezogene Orientierung in der medizinischen Rehabilitation bedeutet
Elemente der Arbeitswelt in die Strukturen und Prozesse der
medizinischen Rehabilitation zu integrieren.
Die arbeits- und
berufsbezogenen Problemlagen sind vor dem Hintergrund der
internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und
Gesundheit (ICF) als Kontextfaktoren anzusehen, die es in der
medizinischen Rehabilitation verstärkt zu berücksichtigen gilt. Neben
ergonomischen Aspekten rücken jetzt die psychosozialen Belastungen in
den Focus der Aufmerksamkeit.
Evaluation der besonderen beruflichen Problemlage und Aufstellung eines Programms zur MBOR in den somatischen Abteilungen
Nach
Bewilligung einer medizinischen Rehabilitationsmaßnahme durch die
Deutsche Rentenversicherung werden dem Rehabilitanden Fragebögen zur
beruflichen und sozialen Anamnese zugeschickt. Diese beinhalten auch das
Würzburger Screening und ermöglichen dem Arzt bereits zur Aufnahme die
schnelle Identifizierung einer besonderen beruflichen Problemlage.
Beim
ärztlichen Aufnahmegespräch steht die partizipative Erörterung und
Festlegung der Rehabilitationsziele hinsichtlich der beruflichen
Rehabilitation im Vordergrund. Das zu bearbeitende
Rehabilitationsprogramm enthält neben den der zielgerichteten
körperlichen Konditionierung dienenden Trainingseinheiten folgende
Bausteine der Medizinisch-beruflich orientierten Rehabilitation: